Die Handwerkskammer übergibt Urkunden an Meisterbeste in Straubing.Jahrgangsbeste Handwerksmeister geehrt
18. Oktober 2021
Für ihre Leistungen in der Meisterprüfung ehrte die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz 24 junge Handwerksmeister des Jahrgangs 2020/2021 im Hotel Asam in Straubing mit einer Ehrenurkunde samt Medaille. Sie haben in der Meisterprüfung in ihrem jeweiligen Beruf als Beste abgeschnitten.
Chancen einer Handwerkskarriere deutlich machen
Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, lobte die jungen Meister "als bestes Beispiel, dass man im Handwerk einen tollen Karriereweg einschlagen kann – mit einer dualen Ausbildung und einer hochwertigen Weiterbildung." Zwar sei die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung schon länger im Deutschen Qualifikationsrahmen festgeschrieben, in den Köpfen Vieler würden aber noch veraltete Klischees herrschen. Völlig zu Unrecht, bekräftigte Haber. Deshalb war der Appell des HWK-Präsidenten an die Jungmeister klar: "Sprechen Sie als Vorzeige-Handwerker mit Spaß und Leidenschaft für Ihren Beruf darüber, was Ihren Beruf so interessant macht. Helfen Sie uns, über falsche Vorurteile aufzuklären und die Chancen einer Handwerksausbildung deutlich zu machen."
Mehr echte Macher braucht das Land
Teile der Branche hätten immer noch mit Folgen der Pandemie zu kämpfen. Und dennoch: "Die regionalen Handwerksbetriebe haben in dieser schweren Zeit stets ihre Stärken als Problemlöser unter Beweis gestellt. Sie haben die Nahversorgung der Region gesichert und sind ausbildungsbereit geblieben – aller Unsicherheiten zum Trotz", bestätigte Haber. So könne das ostbayerische Handwerk heuer ein Plus an Lehrverträgen verzeichnen, nichtsdestotrotz bleibe der Nachwuchsmangel ein großes Problem. Für den HWK-Präsidenten ist klar: "Was nützen uns die tollsten Pläne, wenn keiner da ist, der sie praktisch umsetzt?" Es brauche mehr echte Macher. Denn: "Nur mit genügend Nachwuchs im Handwerk können wir die Krisen unserer Zeit bewältigen." Auch die künftige Regierung sei gefordert und müsse alles dafür tun, um der beruflichen Bildung endlich den gebührenden Stellenwert zu verschaffen.
Handwerker gestalten die Zukunft
Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, betonte mit Blick auf die Jungmeister wie wichtig Fachkräfte für die Region seien. Er bescheinigte den Geehrten Wille, Ausdauer, Talent und Leidenschaft, damit hätten sich die Meisterbesten zu künftigen Leistungsträgern weitergebildet. Mit der Ehrung der Meisterbesten wolle die Handwerkskammer ihre Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Die Veranstaltung in Straubing stelle den Abschluss zu den heuer über ganz Ostbayern stattgefundenen Meisterbriefübergaben dar. Als Ehrengast und Vertreter der Stadt Straubing sprach auch der Zweite Bürgermeister Dr. Albert Solleder seine Glückwünsche aus. Die geehrten Handwerksmeister seien für ihn die Basis und Stabilisatoren der regionalen Wirtschaft. Angesichts ihrer hervorragenden Leistungen rief Solleder die Meister zudem auf: "Packen Sie kräftig mit an. Gestalten Sie die Zukunft der Region aktiv mit und geben Sie Ihren wertvollen Wissensschatz an den Nachwuchs weiter."
Jahrgangsbeste Meister im Gespräch über die Veranstaltung und ihre Pläne mit dem neuen Titel:
Jennifer Weiß, Raumausstattermeisterin aus Birgland, Landkreis Amberg-Sulzbach
„Nachdem die Meisterbriefübergabe schon sehr schön war, hatte ich mich umso mehr auf diesen Abend gefreut. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Mit dem Meister in der Tasche stehen mir alle Wege offen, wahrscheinlich werde ich gemeinsam mit meinem Bruder einmal den elterlichen Betrieb übernehmen.“
Hubert Höck, Bäckermeister aus Inzell, Landkreis Traunstein
„Die Veranstaltung war wirklich toll. Besonders schön war, auch einmal Kolleginnen und Kollegen aus anderen Gewerken kennenlernen zu dürfen. Mit meinem Meister bin ich bestens gewappnet und werde die Bäckerei meines Vaters übernehmen. Mir ist wichtig, die Tradition kleinerer Bäckereien zu erhalten.“
Lukas Kugel, Orthopädietechnikermeister aus Kempten im Allgäu
„Es hat sich gelohnt zu kommen, der Abend hat mir gut gefallen. Mein Entschluss für den Meister fiel, weil ich karrieretechnisch mehr erreichen und mehr Verantwortung in dem Betrieb, wo ich arbeite, übernehmen möchte.“
Alexandra Hipp, Orthopädieschuhmachermeisterin aus Rückholz im Ostallgäu
„Nach meinem Gesellenbrief wollte ich mit dem Meister noch eines draufsetzen und mich weiterentwickeln. Noch ist die Selbstständigkeit kein Thema, aber mit dem Titel in der Tasche habe ich die perfekte Basis für alle Karrierepläne, die vielleicht noch kommen.“
Marcel Kornetzky, Zimmerermeister aus Burglengenfeld, Landkreis Schwandorf
„Der Abend hat mir gut gefallen, vor allem die Übergabe des Goldenen Meisterbriefs an den langjährigen Handwerksmeister. Das hat mir gezeigt, was man als Meister alles erreichen kann und was für tolle Dinge noch vor mir liegen. Der Meisterkurs selbst war schon eine Bereicherung.“