Der Meisterbeste Philipp Hackl steht vor seinem Meisterstück: Eine rechte Hauptkehle aus Schiefer. — HWK
Ein starkes Meisterstück: Philipp Hackl aus Altötting überzeugte den Prüfungsausschuss mit einer rechten Hauptkehle aus Schiefer.

Meisterkurs DachtechnikMit dem Meistertitel hoch hinaus

11. September 2024

Eine anspruchsvolle Zeit liegt hinter 18 Jungmeistern im Dachdeckerhandwerk. Nach sieben Monaten haben die Absolventen kürzlich ihre praktische Meisterprüfung in Waldkirchen im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau absolviert. Dort bietet das Kompetenzzentrum Dachtechnik in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und dem Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks den bayernweit einzigen Meisterkurs im Dachdeckerhandwerk an.

Handwerkliches Knowhow und technisches Verständnis

Nach Abschluss der theoretischen Meisterprüfung stellten die Kursteilnehmer auch ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis. Für ihr Meisterprüfungsprojekt mussten sie ein Dach mit Schiefer oder Dachziegeln eindecken. Auch die Planung, Kalkulation und Dokumentation war Teil der praktischen Meisterprüfung. In insgesamt drei Situationsaufgaben zeigten die Kursteilnehmer schließlich, dass sie vielseitige Herausforderungen mit ihrem handwerklichen Knowhow und technischen Verständnis lösen können. Für Lothar Fuchs, den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, ein wichtiger Teilbestandteil der praktischen Prüfung. "In Zukunft kommen anspruchsvolle Aufgaben auf unsere Jungmeister zu, deswegen müssen sie auch in der Lage sein lösungsorientiert an Herausforderungen heranzugehen", so Fuchs. Das beste Meisterstück kam von Philipp Hackl aus Altötting, der eine rechte Hauptkehle aus Schiefer anfertigte.

Vielseitiger Handwerksberuf mit Zukunft

In 1.176 Unterrichtsstunden bereiteten sich die Teilnehmer seit dem Frühjahr in Vollzeit auf die Meisterprüfung vor. Neben theoretischen Themenfeldern wie der Bemessung von Dachstühlen, dem Studieren von Regelwerken und Verordnungen, Auftragsabwicklung, Fachkalkulation, Arbeitssicherheit und Betriebsorganisation perfektionierten die Prüflinge auch ihr praktisches Können. So übten sie in der Werkhalle verschiedenste Abdichtungs- und Deckungsarten, wie etwa die komplizierte Schieferdeckung.

Das seien gefragte Kompetenzen, meint Jürgen Lehner, Ausbildungsleiter am Kompetenzzentrum. "Im Dachdeckerhandwerk brauchen wir überall dringend gut ausgebildete Meisterinnen und Meister. Unsere diesjährigen Absolventen haben deswegen mit ihrem Meisterbrief großartige Perspektiven", so Lehner.