
HWK-Bereichsleiter Christian Kaiser (rechts) und BTZ-Leiter Armin Maier (2.v.re.) schauten den Schülern heute Vormittag über die Schulter, während Ausbilder Christian Pritzl (2.v.li.) erklärte, wie ein Fahrradschlauch geflickt wird
Tag des Handwerks in DeggendorfHandwerksberufe erlebbar gemacht
13. März 2025
Handwerksberufe hautnah erleben und selber ausprobieren, statt nur davon zu hören oder zu lesen – diese Chance ergreifen 95 Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe des St.-Gotthard-Gymnasiums aus Niederaltaich diese Woche im Bildungszentrum der Handwerkskammer in Deggendorf. An insgesamt sechs Mitmachstationen dürfen die Jugendlichen heute und morgen in den Metall-, Bau-, Elektro- und Zweiradtechnik-Werkstätten mitwerkeln. Der Besuch der Schule findet im Rahmen des seit 2022 jährlich stattfindenden "Tag des Handwerks" für Schulen statt, der sich laut dem Bildungszentrumsleiter Armin Maier über die Jahre hinweg sehr gut bewährt hat: "Um, so eine wichtige Entscheidung wie die Berufswahl treffen zu können, muss ich erst einmal begreifen, was ich da später eigentlich wirklich tun werde. Gerade im Handwerk geht das nur über das tatsächliche Mitmachen und Ausprobieren." Insgesamt rund 240 Schülerinnen und Schüler aus der gesamten Region besuchen diese Woche das Bildungszentrum in Deggendorf, um Werkstattluft zu schnuppern.
Handwerk bietet für alle attraktive Karrierechancen
Wofür erstellt ein Maurer einen Mauerpfeiler? Wie installiert ein Elektroniker eine Schaltanlage? Welche Werkzeuge nutzt ein Zweiradmechaniker, um einen Fahrradschlauch zu flicken? Und was genau produziert eigentlich ein Metallbauer? Auf all diese Fragen erhielt ein Teil der Gymnasiasten heute Vormittag Antworten in den Werkstätten. Der 14-jährigen Clara Wieczorek gefiel dabei besonders gut: "Dass ich heute was mit den Händen machen durfte, und dadurch mehr Ahnung von neuen Berufen bekommen habe." Auch die Lehrkräfte zeigten sich begeistert von der Aktion: "Gerade unsere Schülerinnen und Schüler haben auf dem Gymnasium oft nur wenig Gelegenheit praktisch zu arbeiten", bestätigte Charlotte Schnitzlein heute Vormittag. "Deshalb sind solche Berufsorientierungsmaßnahmen eine super Gelegenheit, auch mal den Horizont zu erweitern", so die Lehrerin erfreut. Zumal das Handwerk alle Schulabschlüsse braucht, wie Christian Kaiser, stellvertretender Leiter des Berufsbildungsbereiches der Handwerkskammer, beim Rundgang durch die Werkstätten betonte: "Die Tätigkeiten im Handwerk werden immer anspruchsvoller und erfordern sehr viel Denkarbeit. Darüber hinaus bietet das Handwerk vielfältige und aussichtsreiche Karrierechancen, beispielweise durch das Duale Studium. Gerade für Schulabgänger mit Hochschulreife sind das sehr attraktive Aussichten."
Praxisnahe Berufsorientierung
Seit dem Schuljahr 2022/2023 gibt es in Bayern für die Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen einen verpflichtenden Tag des Handwerks. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern handwerkliche Tätigkeiten näherzubringen und ihnen das Handwerk und die damit verbundenen Ausbildungsmöglichkeiten begleitend zum Unterricht vorzustellen. Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz engagiert sich mit drei Formaten, um den "Tag des Handwerks" zur Erfolgsgeschichte zu machen: Berufsorientierungstage in den Bildungszentren der Kammer, Praxistage in allen teilnehmenden Handwerksbetrieben sowie mit einer praxisnahen Vorstellung der Berufe durch verschiedene Handwerks-Parcours an allen interessierten Schulen. Der "Tag des Handwerks" ist in erster Linie für Jahrgangsstufen vorgesehen, in denen ein besonderer Fokus auf der Berufsorientierung liegt. Heuer sind rund 3.600 ostbayerische Schüler für Berufsorientierungstage in den Bildungszentren der Handwerkskammer angemeldet. 4.300 besuchen Handwerksparcours in ihren Schulen und etwa genauso viele absolvieren einen Praxistag in einem Betrieb.
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In der Metallbauwerkstatt fertigten die Schüler einen Stiftehalter in Elefantenform, den sie als Andenken an den Tag im Bildungszentrum mit nach Hause nehmen durften.