Defibrillator anwenden: Robert Eichinger initiiert einen Film mit Ruder-Weltmeister Felix Wimberger.Ein Handwerker im Einsatz gegen den plötzlichen Herztod
Jährlich sterben in Deutschland 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod. Dieser kann auch Gesunde, Junge und Sportliche treffen. Die Rettung in letzter Sekunde ist oft ein Defibrillator, der durch Stromstöße Herzrhythmusstörungen beenden kann. Doch der ist nicht überall schnell zu erreichen - eine Tatsache, die Robert Eichinger, Geschäftsführer der Eichinger Schreinerei GmbH in Neuhaus am Inn im Landkreis Passau, ändern will. Mit viel Einsatz und einem eigens gedrehten Aufklärungsfilm kämpft er dafür, dass Betriebe und öffentliche Bauten mit einem medizinischen Schockgeber ausgestattet werden. Vor allem seine Kollegen aus dem Handwerk ruft er dazu auf, in einen für jeden zugänglichen Defi zu investieren.
Erklär-Film soll die Angst nehmen
Ein Mensch krümmt sich mit Schmerzen zusammen, der Herzschlag setzt aus, es geht um Leben und Tod. Ein lebensrettender Defibrillator ist im besten Fall in der Nähe. Doch: "Viele Leute haben Angst, das Gerät zu benutzen. Das haben viele meiner Freunde im Gespräch bestätigt. Sie fürchten, den Patienten zu verletzen", sagt Robert Eichinger. "Dabei kann man bei der Bedienung rein gar nichts verkehrt machen." Das soll auch ein von ihm initiierter vierminütiger Film deutlich machen, in dem eine nachgestellte Notfallsituation und die Anwendung des Defibrillators zu sehen ist. Mit prominenter Unterstützung: Denn der vermeintliche Patient ist der deutsche Ruderprofi und Zweifach-Weltmeister im Deutschland-Achter Felix Wimberger aus Vilshofen an der Donau. Dank der prominenten Unterstützung erhofft sich Eichinger eine größere Aufmerksamkeit. Der Profisportler und der Schreinermeister sind seit längerem befreundet. Wimberger unterstützt hier gerne: "Leben zu retten, das sollte uns allen ein großes Anliegen sein." Der in Eichingers Schreinerei gedrehte Film verbildlicht die richtige Anwendung des Defis. Zu sehen ist auch, dass das Gerät wortwörtlich selbsterklärend ist: eine künstliche Stimme gibt dem Anwender genau vor, was wann und wie zu tun ist.
Defibrillatoren sind nicht flächendeckend vorhanden
Statistisch gesehen verringert jede verstreichende Minute, die nach einem Herzstillstand vergeht, die Überlebenschance um zehn Prozent. "Innerhalb von fünf Minuten muss ein Defibrillator zur Hand sein", sagt Unternehmer Robert Eichinger. Flächendeckend gebe es diese aber nicht. Er selbst hat seiner Gemeinde zwei Geräte gespendet, eines davon befindet sich im Gerätehaus der örtlichen Feuerwehr, das andere im Außenbereich seiner Schreinerei. Beide sind zu jeder Tages- und Nachtzeit für jeden zugänglich. "Die Wartung übernimmt die Feuerwehr. Außer der Anschaffung, die man sogar steuerlich geltend machen kann, habe ich keine weiteren Kosten." Neben dem Dienst an der Gesellschaft sieht Eichinger die Investition auch als eine in das eigene Betriebs-Image. "Ich kann nur alle meine Kollegen dazu ermuntern, einen Defi zur Verfügung zu stellen". Außerdem: "Man weiß nie, ob man nicht mal selbst auf einen angewiesen ist."