
Bildungszentrumsleiter Armin Maier (links), HWK-Vizepräsidentin Claudia Geiselhöringer und Ausbilder Sebastian Häuslbauer (rechts) zeigten sich von der Präzision der Schüler beim virtuellen Schweißen begeistert.
Tag des Handwerks in PfarrkirchenBerufsorientierung hautnah
12. März 2025
Was macht eigentlich ein Elektroniker? Was sind die Aufgaben eines Metallbauers? Und wie plant ein Zimmerer einen Dachstuhl? Auf diese Fragen erhalten rund 120 Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Realschule Pfarrkirchen diese Woche in den Werkstätten der Handwerkskammer Antworten. Im Rahmen des „Tag des Handwerks“ an Schulen dürfen die Schüler der achten Jahrgangsstufe an verschiedenen Mitmachstationen selbst werkeln, tüfteln und ausprobieren, um so den Facettenreichtum des Handwerks kennenzulernen. Für HWK-Vizepräsidentin Claudia Geiselhöringer, die die Schülerinnen und Schüler gestern Vormittag begleitete, sind solche praxisnahen Berufsorientierungsmaßnahmen von „unschätzbarem Wert“, denn: „Die jungen Menschen bekommen neben theoretischem Wissen in der Schule durch solche Aktionen vor allem den Praxisbezug vermittelt. So können sie sich hautnah selbst ein Bild davon machen, was ihnen später einmal beruflich gefallen könnte.“
Vielfalt des Handwerks erleben
An insgesamt vier Mitmachstationen lernte ein Teil der Achtklässler gestern das Elektro-, Metall-, Bau- und Zimmererhandwerk kennen. In der Maurerwerkstatt fertigten die Jugendlichen ein kleines Mauerwerk im Trockenverband, bei den Zimmerern erstellten sie Pläne und ein Modell für einen Dachstuhl, beim „Virtual Welding“ durften die Schüler am Schweißsimulator eine Kehlnaht schweißen und in der Elektro-Werkstatt lernten die Schüler eine elektronische Anlage zu installieren. Für Josef Schopper war der Besuch im Bildungszentrum eine gute Gelegenheit: „Um die Berufe kennenzulernen.“ Mit dem Handwerk sei er vorher nie so richtig in Berührung gekommen, das habe sich für den Achtklässler nun geändert: „Ich könnte mir gut vorstellen, mal als Zimmerer zu arbeiten.“ Bildungszentrumsleiter Armin Maier sieht in solchen Berufsorientierungsmaßnahmen eine Win-Win-Situation für beide Seiten: „Die Jugendlichen erhalten spannende Einblicke und eine solide Berufsorientierung, und umgekehrt erhält das Handwerk dadurch motivierte, junge Bewerber, die wir dringend brauchen.“
Praxisnahe Berufsorientierung
Seit dem Schuljahr 2022/2023 gibt es in Bayern für die Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen einen verpflichtenden Tag des Handwerks. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern handwerkliche Tätigkeiten näherzubringen und ihnen das Handwerk und die damit verbundenen Ausbildungsmöglichkeiten begleitend zum Unterricht vorzustellen. Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz engagiert sich mit drei Formaten, um den "Tag des Handwerks" zur Erfolgsgeschichte zu machen: Berufsorientierungstage in den Bildungszentren der Kammer, Praxistage in allen teilnehmenden Handwerksbetrieben sowie mit einer praxisnahen Vorstellung der Berufe durch verschiedene Handwerks-Parcours an allen interessierten Schulen. Der "Tag des Handwerks" ist in erster Linie für Jahrgangsstufen vorgesehen, in denen ein besonderer Fokus auf der Berufsorientierung liegt. Heuer sind rund 3.600 ostbayerische Schüler für Berufsorientierungstage in den Bildungszentren der Handwerkskammer angemeldet. 4.300 besuchen Handwerksparcours in ihren Schulen und etwa genauso viele absolvieren einen Praxistag in einem Betrieb.
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Ein Mauerwerk im Trockenverband fertigen und dafür die nötigen Berechnungen anstellen, das durften die Schülerinnen und Schüler in der Maurerwerkstatt ausprobieren.