Meisterfeier 2024
Beste Stimmung in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle in Straubing: 990 Meisterinnen und Meister aus 29 Gewerken, die in den letzten zwölf Monaten ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz absolviert haben, feierten ausgelassen den Abschluss ihrer Weiterbildung - getreu dem diesjährigen Motto der großen Meisterfeier: "Lasst uns feiern! Stolz, fröhlich, einfach meisterlich!" Auch Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder nahm an der Meisterfeier teil, um den Absolventen zu gratulieren.
Meisterschmiede Ostbayern
Die Zahlen im Einzelnen: Von den insgesamt 990 Absolventen waren in diesem Jahr 172 Frauen und 818 Männer eingeladen. Insgesamt wurden außerdem 174 Meisterpreisurkunden der Bayerischen Staatsregierung verliehen - diese an 149 Männer und 25 Frauen. Sie gehören im Freistaat zu den besten 20 Prozent in ihrem Beruf. Das beliebteste Gewerk war dieses Jahr das Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk, gefolgt vom Elektrotechniker- und Friseur Handwerk. Bei den männlichen Absolventen war das Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk der Favorit: insgesamt 166 Männer und sechs Frauen machten hier ihren Meistersabschluss. Bei den Frauen kommt die überwiegende Anzahl der Meisterinnen aus dem Friseur-Handwerk. 86 Friseurmeisterinnen und 24 Friseurmeister erhielten am Freitag ihren Meisterbrief. Bei den Elektrotechnikern haben sich insgesamt 129 Absolventen weiterqualifiziert, fünf Frauen und 124 Männer. Die Jungmeister absolvierten ihre Weiterbildung in insgesamt 29 verschiedenen Gewerken. Dabei kann die Meisterprüfung in neun Gewerken innerhalb Bayerns nur bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz abgelegt werden. Hierzu zählen die Berufe Dachdecker, Orthopädieschuhmacher, Raumausstatter, Glasbläser/Glasapparatebauer, Glaser, Glasveredler, Keramiker, Sattler- und Feintäschner sowie Rollladen- und Sonnenschutztechniker.
Zukunftsaufgaben nur mit Handwerk möglich
Viele lobende Worte fand HWK-Präsident Dr. Georg Haber in seiner Laudatio. "Sie alle haben großartige Leistungen erbracht, Sie haben sich reingekniet, Sie haben geschuftet, Sie haben angepackt - für sich selbst, für Ihre Zukunft, für das ostbayerische Handwerk", so Haber an die Jungmeister gerichtet. Gerade mit Blick auf zukünftige Herausforderungen, wie die Klima- und Energiewende seien diese Schaffenskraft und Leistungsbereitschaft ganz entscheidend. "Es liegt doch auf der Hand: ohne gut und nachhaltig ausgebildete Fachkräfte, ohne Handwerkerinnen und Handwerker, ohne Meisterinnen und Meister kann das alles nicht gelingen!" In dem Zusammenhang appellierte Haber auch an Ministerpräsident Dr. Markus Söder und machte deutlich wie wichtig es sei junge Meisterinnen und Meister, die eine Selbstständigkeit im Rahmen einer Neugründung oder einer Betriebsübernahme planen, im Blick zu halten. Fördern, statt mit ausufernder Bürokratie zu überfordern - das müsse Marschroute sein, betonte Haber. "Hier sitzen die Ausbilderinnen und Ausbilder der Zukunft, die ihr Wissen und Können an nachfolgende Generationen weitergeben werden. Ohne sie geht in Zukunft nichts!"
Im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten
Im Rahmen des gut einstündigen Bühnenprogramms stand Ministerpräsident Dr. Markus Söder dem HWK-Präsidenten und der Moderatorin Valerie Fischer in einer Fragerunde Rede und Antwort. Im Fokus standen dabei die Themen, die den Jungmeistern und der Handwerksorganisation wohl am meisten unter den Nägeln brennen, wie der Bürokratieabbau, die Klimawende, die finanzielle Unterstützung der handwerklichen Bildungszentren und die Existenzgründung. Beim Thema Existenzgründung stellte der Ministerpräsident ein Programm in Aussicht, das junge Meisterinnen und Meister, die sich selbstständig machen möchten, finanziell unterstützt. "Wir glauben, dass es in der wirtschaftlich schweren Zeit wichtig ist, dass Betriebe einen Nachfolger finden," so Söder. Gleichzeitig sei es nötig, dass bei einer Betriebsübernahme ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. "Selbstständigkeit muss die Zukunft in unserem Land sein." Söder gratulierte den Meisterinnen und Meistern: "Ihr seid fleißig und damit seid ihr Vorbilder, deswegen bin ich auch immer gerne hier. Weiter so!"
Was die Qualifikation zum Handwerksmeister für sie persönlich bedeutet schilderten die Sattlermeisterin Maria Piendl aus Chamerau, der Metallbaumeister Simon Roßgotterer aus Regensburg und die Dachdeckermeisterin Susanne Heinrich aus Wolfsegg. Ihren Meisterbrief erhielten die zwei Jungmeisterinnen und der Jungmeister im Anschluss aus den Händen des Ministerpräsidenten. Die feierliche Verleihung der übrigen Meisterbriefe fand auf diversen Nebenbühnen statt. Im Anschluss sorgte die Band "Keep Cool" bis in die Nacht hinein für Partystimmung.
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Ehrung der Meisterbesten
Applaus und Lob von allen Seiten: Für ihre herausragenden Leistungen in der Meisterprüfung ehrte die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz im Rahmen eines Festabends im Hotel Asam in Straubing heute Abend 24 junge Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister des Jahrgangs 2023/2024 mit einer Ehrenurkunde samt Medaille. Die jungen Handwerker haben in der Meisterprüfung in ihrem jeweiligen Beruf als Beste abgeschnitten.
Klimawende ohne Fachkräfte nicht zu stemmen
HWK-Präsident Dr. Georg Haber beglückwünschte die Absolventen. "Unsere jungen Handwerksmeister sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, Sie sind die Macher ohne die nichts geht", so Haber. Dass die Politik den Wert der Ausbildung im Handwerk endlich anerkennt sei überfällig, machte Haber deutlich. Viel zu lang sei die berufliche Bildung belächelt worden, der akademische Bildungsweg ideell und finanziell übervorteilt. "Wohin das geführt hat, das sehen wir ja. An allen Ecken und Enden fehlen gut ausgebildete Fachkräfte."
Durch die Erhöhung des Meisterbonus, die bayernweit verpflichtende Einführung des "Tag des Handwerks" an allen weiterführenden Schulen und die Verankerung der Berufsorientierung im bayerischen Schulgesetz, habe man allerdings einige Meilensteine bei der Gleichwertigkeit beider Bildungswege erreicht. Das sei wichtiger denn je, betonte Haber. "Ohne Handwerkerinnen und Handwerker, ohne Meisterinnen und Meister, ohne das Wissen und Können, das die berufliche Bildung vermittelt, kann die Zukunft nicht gelingen." Insbesondere Herausforderungen wie die Klima- oder Energiewende könnten ohne das Handwerk nicht umgesetzt werden. An die Meisterbesten appellierte Haber aus diesem Grund: "Seien Sie mutig! Seien Sie selbstbewusst! Sie können was!"
Meisterbeste sind Aushängeschilder für das Handwerk
Auch HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger fand lobende Worte für die diesjährigen Meisterbesten. "Wir dürfen heute gemeinsam Exzellenz in der beruflichen Bildung feiern", so Kilger. Für die Handwerkskammer sei die Auszeichnung ein besonderer Termin. Denn trotz der vielen Herausforderungen, denen das Handwerk aktuell gegenübersteht, sei die Ehrung ein Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Denn mit ihrer Leistungsstärke, ihrem Elan und ihrer Leidenschaft fürs Handwerk seien die Meisterbesten "Aushängeschilder" für ihren jeweiligen Berufszweig und könnten sich auf ausgezeichnete berufliche Perspektiven freuen. "Sie sind die Gesichter einer neuen Generation junger Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, die kommende Aufgaben anpacken werden", so Kilger.
Der Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr sprach ebenfalls ein Grußwort und drückte den Meisterbesten seine Wertschätzung aus. Zwar könne man den Wert eines Menschen nicht an dessen Leistung bemessen, trotzdem sei es wichtig diejenigen auszuzeichnen, die aus den Fähigkeiten, die ihnen gegeben sind etwas machen, so Pannermayr. Besonders im Handwerk erlebe er dabei eine besondere Grundhaltung. "Die Überzeugung, dass man bei einer Herausforderung nach einer Lösung sucht, die ist im Handwerk stark ausgeprägt", betonte Pannermayr. "Ihnen allen, den diesjährigen Meisterbesten, wünsche ich, dass Sie sich diese Haltung bewahren."
Meisterbeste leben Leidenschaft fürs Handwerk
Selina Brunner absolvierte ihren Meister im Orthopädieschuhmacherhandwerk im Bildungszentrum Landshut der Handwerkskammer. Für die 26-Jährige war die Ehrung als Meisterbeste eine große Überraschung. Den Meister wollte sie machen, um weiterzukommen. "Ich will nicht stehenbleiben, das ist mir sehr wichtig." Auch der 21-jährige Stefan Bauer aus Jandelsbrunn im Landkreis Freyung-Grafenau wurde als Meisterbester geehrt. Der Kraftfahrzeugtechniker möchte irgendwann den Familienbetrieb weiterführen, darum entschied er sich für die Weiterbildung zum Meister. Dabei begeistern ihn an seinem Handwerk besonders zukünftige Technologien. "In meinem Handwerk entwickelt sich immer etwas Neues, daran möchte ich teilhaben." Als Meisterbeste im Sattler- und Feintäschner-Handwerk erhielt Maria-Theresa Rosinger eine Ehrenurkunde samt Medaille. "Ich freue mich jeden Tag meine Arbeit zu machen, es ist ein sehr vielfältiger Beruf und es gibt immer neue Herausforderungen", so die 23-Jährige. Simon Roßgotterer aus Regensburg wurde Meisterbester im Metallbauerhandwerk. "Ich bin stolz, dass sich meine ganze Mühe ausgezahlt hat", freute sich der 27-Jährige. Sein Handwerk bedeutet ihm viel: "Ich identifiziere mich mit dem was ich tue sehr stark. Es ist meine Leidenschaft."
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