Meisterfeier 2023
Partystimmung und Riesenüberraschung in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle in Straubing: 932 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister aus 27 verschiedenen Berufen feierten am Freitag ausgelassen ihren Meisterabschluss. Sie alle haben in den vergangenen zwölf Monaten bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz ihre Meisterprüfung absolviert. „Wir brauchen Sie und wir sind froh, dass Sie das ostbayerische Handwerk bereichern“, sagte HWK-Präsident Dr. Georg Haber zu den Jungmeistern. Auch Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Staatsminister Christian Bernreiter beglückwünschten die jungen Handwerker.
Söder hatte für die anwesenden Meister darüber hinaus noch eine Riesenüberraschung im Gepäck: „Die Erhöhung des bayerischen Meisterbonus von 2.000 auf 3.000 Euro gilt nicht erst rückwirkend für alle seit dem 1. Januar 2023 erfolgreich absolvierten Weiterbildungsprüfungen zum Meister, sondern auch für alle, die in diesem Jahr ihren Meisterbrief verliehen bekommen, also auch für Sie“, versprach Söder unter dem tosenden Applaus der knapp tausend jungen Meister. Nach den ursprünglichen Planungen des Ministerrats hätten die anwesenden Meister nicht mehr vom höheren Meisterbonus profitiert.
Glänzende Zukunft für die Meister
Die Meisterfeier 2023 stand unter dem Motto „Meisterköpfe, Meisterhände, Meisterbriefe. Lasst und feiern.“ Insgesamt wurden 932 Meister – 170 Frauen und 762 Männer – aus 27 Gewerken zur Meisterfeier eingeladen. In acht Gewerken kann die Meisterprüfung innerhalb Bayerns nur bei der HWK Niederbayern-Oberpfalz abgelegt werden (Dachdecker, Orthopädieschuhmacher, Raumausstatter, Glasbläser/Glasapparatebauer, Glaser, Glasveredler, Keramiker, Sattler- und Feintäschner). Den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung erhielten dieses Jahr 163 Meister (134 Männer, 29 Frauen). Sie gehören im Freistaat zu den besten 20 Prozent in ihrem Beruf.
HWK-Präsident Dr. Georg Haber riet den jungen Meistern, ihre berufliche Zukunft mit Selbstbewusstsein und Mut anzugehen: „Sie dürfen mit Fug und Recht auf eine glänzende berufliche Zukunft blicken, denn: Sie sind die begehrten, gut ausgebildeten Fachkräfte, nach denen alle rufen“, betonte er. Ohne das Handwerk stünden die Räder im ostbayerischen Handwerk still. „Mit hochtrabenden Plänen allein kommen wir nicht weiter: Nicht bei der Klimawende, nicht beim Infrastrukturausbau, nicht bei der energetischen Gebäudesanierung, auch nicht bei der regionalen Nahversorgung oder bei der Ausbildung des so sehr gebrauchten Handwerkernachwuchses“, machte Haber deutlich. Von der Politik forderte der HWK-Präsident in puncto Selbstständigkeit mehr Unterstützung für die jungen Handwerksmeister. Er brachte dabei unter anderem Gründungszuschüsse oder „großzügige Förderungen“ ins Spiel.
Söder verspricht Unterstützung
Im Rahmen des gut einstündigen Bühnenprogramms sprach Dr. Georg Haber den Ministerpräsidenten zusammen mit Moderatorin Valerie Fischer in einer Gesprächsrunde direkt auf die Themen an, die den Meistern am meisten unter den Nägeln brennen. Die Handwerker hatten bereits bei der Einladung zur Meisterfeier die Gelegenheit bekommen, individuelle Fragen an den Ministerpräsidenten zu formulieren. Schwerpunkte waren neben Förderungen zur Selbstständigkeit auch der Bürokratieabbau oder stabile Energiepreise. „Der Meisterbrief ist mehr wert, als so mancher Doktortitel“, rief Ministerpräsident Söder den jungen Meistern zu, bevor er die Katze aus dem Sack ließ. Unter dem Jubel der jungen Meister sagte Söder wörtlich: „Jeder von Ihnen im Saal bekommt 1000 Euro extra von der Bayerischen Staatsregierung.“
Was die Qualifikation zum Handwerksmeister für sie persönlich bedeutet, schilderten die Friseurmeisterin Nadine Schweiger aus Regensburg und der Spenglermeister Lukas Koller aus Aham zusammen mit ihren Ausbildern direkt auf der Bühne. Für beide stellt der Meisterbrief nicht nur einen Meilenstein auf ihrem beruflichen Lebensweg dar, sondern er hat den Handwerkern auch Freunde fürs Leben beschert. Der Zusammenhalt im Meisterkurs sei phänomenal gewesen. „Wir haben uns alle unterstützt und auch heute noch guten Kontakt“, schwärmte Schweiger. Die Friseurmeisterin möchte bald einen Betrieb übernehmen. Lukas Koller will einmal in den elterlichen Betrieb einsteigen.
Kraftfahrzeugtechnik am beliebtesten
Neben Nadine Schweiger und Lukas Koller bekamen Kaminkehrermeisterin Caroline Feyrer aus Aldersbach, Orthopädieschuhmachermeister Alexander Stein aus Neukirchen, Sattler- und Feintäschnermeisterin Regina Angermeier aus Baierbach sowie Zimmerermeister Andre Girisch aus Sulzbach-Rosenberg ihre Meisterbriefe von Ministerpräsident Dr. Markus Söder sowie HWK-Präsident Dr. Georg Haber, HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger und Staatsminister Christian Bernreiter noch während des Bühnenprogramms überreicht. Sie wurden zuvor von den HWK-Vizepräsidenten ausgelost. Die feierliche Verleihung der übrigen Meisterbriefe fand auf diversen Nebenbühnen statt.
Das beliebteste Gewerk war dieses Jahr das Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk, gefolgt vom Elektrotechniker- und Friseur-Handwerk. Bei den männlichen Teilnehmern war das Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk der Favorit: 143 Männer und neun Frauen machten hier ihren Meisterabschluss. Bei den Frauen kommt die überwiegende Anzahl der Meisterinnen aus dem Friseur-Handwerk. 74 Friseurmeisterinnen und 21 Friseurmeister erhielten am Freitag ihren Meisterbrief. Bei den Elektrotechnikern haben sich insgesamt 136 Absolventen weiterqualifiziert, fünf Frauen und 131 Männer.
Nach der Ausgabe aller Meisterbriefe sorgte die Band „Keep Cool“ bis in die Nacht hinein für Partystimmung.
Ehrung der Meisterbesten
Applaus und Lob von allen Seiten: Für ihre herausragenden Leistungen in der Meisterprüfung ehrte die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz im Rahmen eines Festabends im Hotel Asam in Straubing 23 junge Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister des Jahrgangs 2022/2023 mit einer Ehrenurkunde samt Medaille. Die jungen Handwerker haben in der Meisterprüfung in ihrem jeweiligen Beruf als Beste abgeschnitten.
Meisterbeste sind Aushängeschilder für das Handwerk
"Mit Ihrem Know-how und ihrer Begeisterung für das Handwerk sind Sie eine Bereicherung und ein Aushängeschild für unseren Berufszweig", sagte Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, in seiner Begrüßungsansprache. "Sie sind die begehrten und gut ausgebildeten Fachkräfte, nach denen alle rufen. Sie haben krisensichere Handwerksberufe erlernt, die gebraucht werden, die Ihnen Spaß machen und die Ihnen im Laufe jeder Lebensphase auch die Flexibilität und den Freiraum ermöglichen werden, den sie jeweils benötigen, um zum Beispiel Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können."
Die Chancen auf eine steile Karriere im Handwerk seien für gut ausgebildete Fachkräfte aktuell besser denn je, so Kilger weiter. Mit Blick auf den Fachkräftemangel unterstrich der HWK-Hauptgeschäftsführer die Leistungsfähigkeit des dualen Ausbildungssystems und betonte: "Die duale Ausbildung bringt bestens ausgebildete Fachkräfte hervor, wie man heute Abend sehen kann. Ein Fehler war es allerdings, dass die akademische Ausbildung jahrelang mehr propagiert und mehr gefördert wurde, als die berufliche."
Klimawende ohne Fachkräfte nicht zu stemmen
Der gleichen Meinung ist auch HWK-Präsident Dr. Georg Haber. In seiner Laudatio ging auch er auf die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung ein. Haber wörtlich: "Endlich erkennt man auch in der Politik wieder verstärkt, dass unsere jungen Handwerksmeister ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind. Macher, ohne die nichts geht." Die angestrebte Klimawende sei ohne das Handwerk nicht zu stemmen. "Aber Sie, liebe Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, Sie schaffen das! Sie können der Klimawende den entscheidenden Schub geben", so der Kammerpräsident weiter. Dr. Georg Haber ermutigte die Meisterbesten dazu, ihren beruflichen Karriereweg mutig und selbstbewusst weiterzuverfolgen, denn: "Sie können was. Sie arbeiten mit Kopf und Hand. Sie beherrschen beides: Das Planen und das Umsetzen."
Haber versprach, sich bei der Politik weiter für die Belange des Handwerkernachwuchses einzusetzen und sagte: "Wir wollen finanziell und ideell eine absolute Gleichstellung von akademischer un beruflicher Bildung. Nicht mehr und nicht weniger." Gerade vor dem Hintergrund des eklatanten Fachkräftemangels im Handwerk dürften Ungleichbehandlungen nicht weiter hingenommen werden.
Viele Karrierechancen dank Meistertitel
Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr bezeichnete das Meisterhandwerk in seinem Grußwort als einen "für unsere Heimat sehr bedeutenden und unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor". Den Handwerkmeistern sprach Pannermayr seine Anerkennung aus. "Meisterbeste oder Meisterbester zu sein, ist nicht nur eine Anerkennung für herausragende Leistungen im Rahmen der Ausbildung und Prüfung. Die Auszeichnung zeigt in besonderem Maße, dass die Absolventinnen und Absolventen über eine hohe fachliche Kompetenz und das ausgeprägte Verständnis für ihr Handwerk verfügen", so der Oberbürgermeister.
Für die Meisterbesten stellte der Festabend eine willkommene Gelegenheit dar, ihre Spitzenleistungen nochmals zusammen mit ihren Familien und Partnern zu feiern. Für Fabian Walter aus Neustadt an der Waldnaab, Meisterbester im Fach Elektrotechnik, zum Beispiel ist der Meistertitel wichtig, "um sich beruflich in Zukunft alle Wege offenhalten" zu können. "Außerdem freue ich mich darauf, vielleicht irgendwann einmal selbst neue Nachwuchskräfte auszubilden", so der 24-Jährige. Zimmerer Lukas Stuber aus Riedenburg wird sich mit seinem Meistertitel in der Tasche in Kürze selbstständig machen. "Mich hat die Meisterausbildung schon immer gekitzelt", erzählt der Meisterbeste. "Ich wollte mehr wissen über meinen Beruf und auch weiterkommen. Denn mit viel Wissen fühlt man sich unabhängig und frei."
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