Besprachen gemeinsam die Visionen und Ziele, die die Handwerkskammer mit dem neuen Zentrum für digitale Gebäudetechnik in Schwandorf verfolgt: (v. li. n. re.) Bildungszentrumsleiter Uli Götz, HWK-Geschäftsführer Alexander Stahl, HWK-Präsident Dr. Georg Haber, ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke, HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger und stellvertretender HWK-Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt.
HWK Dembianny
Besprachen gemeinsam die Visionen und Ziele, die die Handwerkskammer mit dem neuen Zentrum für digitale Gebäudetechnik in Schwandorf verfolgt: (v. li. n. re.) Bildungszentrumsleiter Uli Götz, HWK-Geschäftsführer Alexander Stahl, HWK-Präsident Dr. Georg Haber, ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke, HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger und stellvertretender HWK-Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt.

Aus- und Weiterbildung Ein "Leuchtturmprojekt in Sachen Digitalisierung"

12.04.2022

Um sich ein Bild vom neu errichteten Zentrum für digitale Gebäudetechnik am Bildungszentrumsstandort in Schwandorf zu machen und mehr über die Visionen und Pläne der Handwerkskammer in puncto Aus- und Weiterbildung zu erfahren, besuchte kürzlich der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke, das „Leuchtturmprojekt in Sachen Digitalisierung“, wie er das Zentrum am Charlottenhof selbst nannte: „Wir müssen aufräumen mit Vorurteilen, wie ‚nur die Industrie könne Innovation‘, das Handwerk steht dem in nichts nach, das zeigt das Projekt in Schwandorf eindrücklich.“ Vertreter der Handwerkskammer gaben Holger Schwannecke Einblicke über die Beweggründe für das Bauprojekt, wie es umgesetzt wurde, welche Herausforderungen es gab und inwiefern die Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Bau des Zentrums dem regionalen Handwerk von Nutzen sein werden.

Das Handwerk zukunftsfit und wettbewerbsfähig machen

„Die haustechnischen Handwerke verschmelzen immer mehr“, gab Hans Schmidt, stellvertretender HWK-Hauptgeschäftsführer, eingangs zu bedenken. Es ergeben sich neue Berufsfelder und Arbeitsmethoden: An Building Information Modeling (BIM) und Konzepten wie Smart Building, Smart Home und Ambient Assisted Living komme langfristig niemand mehr vorbei. Das betreffe vor allem das Elektro- und Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk sowie alle anderen am Bau beteiligten Handwerke: „Wir möchten unsere Betriebe in Sachen digitaler Gebäudetechnik zukunftsfit machen, sie bedarfsgerecht weiterbilden und passgenau beraten“, betonte HWK-Präsident Dr. Georg Haber, mit Blick auf die Idee und Motivation für das millionenschwere Bauprojekt in Schwandorf. Deshalb sei das Gebäude auch komplett im BIM-Standard geplant und umgesetzt worden, so könne es selbst als ideales Anschauungs- und Versuchsobjekt dienen: „Die gewonnenen Daten fließen in unsere bestehenden und geplanten Meister- und Fortbildungskurse mit ein“, bekräftigte HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger. Wichtig sei der Kammer vor allem: „Wir wollen standort- und gewerkeübergreifend agieren. Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die wir in Schwandorf gewinnen, bringen wir an allen elf Bildungszentrumsstandorten ostbayernweit ein. Wir möchten BIM wie selbstverständlich in die handwerkliche Aus- und Weiterbildung integrieren“, so Kilger.

BIM-Planung und Umsetzung „am eigenen Leib“ erfahren

„Vor allem bei der Planung des Gebäudes waren wir mit Herausforderungen konfrontiert, die es zu lösen galt“, offenbarte Hans Schmidt. Denn obwohl jeder von BIM spreche, gebe es noch wenige, praktische Erfahrungswerte. So war das Bauprojekt in Schwandorf das ideale Übungsfeld, es ist bayernweit das erste öffentliche Bauprojekt im BIM-Standard. „Vor allem am Anfang gab es viel Kommunikationsbedarf“, so Schmidt. Software- und Schnittstellenmöglichkeiten mussten aufeinander abgestimmt werden, nur so war es jedem Gewerk möglich, seine relevanten Daten in den sogenannten „digitalen Zwilling“ einzuspeisen: Dieser diene insbesondere dazu, das Bauvorhaben möglichst im Detail zu planen und potenzielle Fehlplanungen, zu vermeiden, die später den Bauherren viel Geld kosten würden. „Einer von vielen Vorteilen an BIM“, so Jürgen Kilger.

Bei der Besprechung waren sich die Handwerksvertreter einig: Langfristig werde sich BIM bei öffentlichen Bauprojekten durchsetzen. Auch bei privaten Bauprojekten werde es zum Thema werden. Das regionale Handwerk müsse dafür gerüstet werden: Das Zentrum in Schwandorf werde das als innovativer Lernort mit dem Angebot an bedarfsgerechten Schulungen und Informationsveranstaltungen schaffen und langfristig als Impulsgeber und Musterbeispiel in Sachen Digitalisierung über die Grenzen Ostbayerns hinweg dienen.

Weitere Informationen zum Zentrum für digitale Gebäudetechnik gibt es unter: www.hwkno.de/zdg

Die Baumaßnahme "Zentrum für digitale Gebäudetechnik" wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), des Bundes und des Freistaates Bayern gefördert.

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Hans Schmidt

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